Vorsorgender Grundwasserschutz und Spurenstoffstrategie
Das Trinkwasser des Zweckverbandes hat in den vergangenen Jahren bis dato keine Auffälligkeiten oder großen Veränderungen bei der Wasserqualität gezeigt und genügt zu jeder Zeit den Anforderungen der TrinkwV, so dass es keinen unmittelbaren Anlass gab, sich intensiver mit dem Rohwasser und seiner Herkunft auseinanderzusetzen. Aufgrund der Lage des Wassereinzugsgebietes der Förderbrunnen im Ballungsraum Rhein-Main unterliegt das Grundwasser jedoch Einflüssen und Gefährdungen aus Landwirtschaft und Besiedlung (Kläranlagen, Verkehrswege etc.) Ab dem Jahr 2015 befasste sich der Zweckverband mit dem Thema Vorsorgender Grundwasserschutz und berichtet nachfolgend über die Entwicklung und die begleitenden Maßnahmen.
Vorsorgender Grundwasserschutz
Die Sicherung und der Erhalt der Qualität des Grundwasservorkommens der Region zählen selbstverständlich zu den Prioritäten des Wasserwerks Gerauer Land – und das vorausschauend.
Dementsprechend wurde gemeinsam mit einem Ingenieurbüro ein langfristiges und detailliertes Monitoring-Konzept erarbeitet. Unter dem Titel „Vorsorgender Grundwasserschutz“ ist das vorrangige Ziel die frühzeitige Identifizierung potenzieller Belastungen im Zustrom der Brunnenanlagen, egal ob aus der Landwirtschaft, Verkehrswegen, Altlasten oder Kläranlagenabläufen. Nur so können kompetent und frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen koordiniert und eingeleitet werden.
Konkrete Maßnahmen im Rahmen des Monitoring-Konzepts beinhalten deshalb seit dem Jahr 2016 sogenannte Vorfeldmessstellen des Grundwassers im Gebiet zwischen der Autobahn A5 und der Brunnengalerie des Wasserwerks, die jährlich auf spezifische Parameter untersucht werden.
Die vorhandenen Messstellen sind im oberen Grundwasserleiter (bis ca. 15 m Tiefe) verfiltert. Die Wasserentnahme aus den Brunnen des Wasserwerks erfolgt jedoch bis in eine Tiefe von 67 m. Vor diesem Hintergrund hat das Wasserwerk in 2018 das Monitoringkonzept überarbeitet und erweitert.
Inhalte der Erweiterung sind der Bau von repräsentativen Messstellen, die bis in den tieferen Bereich des Grundwasserleiters hineinreichen und auch eine Erweiterung des urspünglichen Untersuchungsumfangs von Spurenstoffen.
Der Bau der drei neuen Grundwassermessstellen erfolgte von Ende 2018 bis Anfang 2019. Die neuen Messstellen wurden erstmals in die Beprobung im Oktober 2019 mit einbezogen.